Ich werde diesen Augenblick stets im Gedächtnis behalten.
Ein Raum ohne Einrichtungsgegenstände. Ein Tisch fürs Arbeiten. Ein Satz, der wie ein Schlag in mein Leben traf: „Sie haben Krebs.“ In dieser Sekunde verharrte die Welt. Alles, was zuvor als selbstverständlich galt, war auf einmal zerbrechlich. Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Genau an diesem Ort – in diesem sterilen Nichts – nahm meine Resilienzreise ihren Anfang. Nicht aus einem Lehrbuch, nicht aus einer Fortbildung. Im echten Leben, mittendrin. Aus der Angst heraus. Bei Unsicherheit. Und schließlich: in der Entscheidung, nicht mich selbst zu verlieren.
Damals habe ich das gelernt, was ich heute als Resilienztrainerin weitergebe: Mentale Stärke entwickelt sich nicht in einem idealen Leben. Sie entwickelt sich an dem Ort, wo wir lernen, das Unvollkommene zu akzeptieren. Eine weit verbreitete Ansicht ist, dass Resilienz eine Art Superkraft sei, die nur wenigen Menschen vorbehalten ist. Sie ist tatsächlich trainierbar und beginnt nicht erst in Krisensituationen, sondern im täglichen Leben.
Weshalb ist das so? Weil unser Gehirn ähnlich wie ein Algorithmus arbeitet. Unsere innere Haltung wird durch das geformt, was wir ihm regelmäßig geben – Gedanken, Routinen und Impulse. Diese Einstellung bestimmt, wie gut wir mit Krisen umgehen, wie rasch wir uns regenerieren und wie stabil unser Gesundheitszustand bleibt. Ich habe das selbst am eigenen Leib erfahren. Heute weiß ich: Mentale Stärke kann eine ebenso heilende Wirkung haben wie eine medizinische Behandlung.
Weshalb psychische Robustheit ein Aspekt der Gesundheit ist
Stress, Ängste und Daueranspannung sind für viele Menschen inzwischen nicht mehr Ausnahmen, sondern der Normalzustand. Das Problem: Chronischer Stress wirkt wie ein schleichendes Gift auf unseren Körper.
Studien belegen, dass chronischer Stress Entzündungen fördert, den Blutdruck steigen lässt, die Schlafqualität mindert und das Immunsystem schwächt. Umgekehrt lässt sich eine messbare Schutzwirkung der mentalen Stärke, also der Resilienz, feststellen. Resiliente Menschen können Stress schneller regulieren, haben bessere Erholungsprozesse und bleiben nachweislich gesünder. Resilienz fungiert wie ein innerer Schutzschild.
Ich habe das konkret erfahren: Nach meiner Krebserkrankung wurde mir klar, wie sehr meine mentale Einstellung meinen Heilungsprozess beeinflusst hat. Selbstverständlich war die medizinische Therapie ausschlaggebend. Die Art und Weise, wie ich mit mir selbst sprach, wie ich meinen Alltag organisierte und welche Gedanken ich hegte – all dies spielte aber auch eine wesentliche Rolle für meine Genesung.
Der Algorithmus Gehirn – weshalb die Details wichtig sind
Unser Gehirn hat eine Vorliebe für Muster. Es sucht nach Wiederholungen und speichert das, was wir ihm häufig geben. Wenn wir ihm täglich negative, stressfördernde Reize bieten, wird es genau das erlernen. Die gute Nachricht: Das gilt auch für positive Impulse.
In meinen Trainings mache ich gerne folgende Erklärung: Betrachte dein Gehirn wie einen Algorithmus – vergleichbar mit dem von Instagram oder YouTube. Das, was du häufig konsumierst, siehst du öfter. So funktioniert es im Kopf. Das, worüber du oft nachdenkst und auf das du dich häufig konzentrierst, nimmt mehr Platz ein. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, Resilienz nicht nur als Strategie für den Notfall, sondern auch als Teil des täglichen Lebens zu verstehen.
Alltagskniffe für eine stärkere mentale Robustheit
Resilienz kann auch einfach sein. Es sind häufig die kleinen, sich wiederholenden Tätigkeiten, welche eine große Wirkung entfalten. Hier sind ein paar einfache, aber äußerst effektive Strategien, die ich persönlich benutze und auch in meinen Coachings vermittle.
1. Bewusster Tagesstart
Wie wir in den Tag starten, beeinflusst uns maßgeblich. Statt direkt zum Handy zu greifen, empfehle ich eine Gute-Laune-Playlist, eine Atemübung, Bewegung oder einfach ein paar Minuten Stille. Ich fange den Tag nicht mit Nachrichten oder Aufgaben an, sondern mit einem stärkenden Satz. Beispielsweise: „Ich bin kraftvoll.“ oder „Heute wähle ich Leichtigkeit.“
2. Mikropausen – das Nervensystem steuern
Die Auswirkung kurzer Pausen wird von vielen nicht richtig eingeschätzt. Forschungen belegen: Das vegetative Nervensystem kann durch drei tief durchgeatmete Atemzüge beruhigt und das Stressniveau messbar gesenkt werden. Wenn ich spüre, dass mein Kopf überläuft, mache ich eine 60-Sekunden-Pause. Keine E-Mails, kein Mobiltelefon. Nur atmen, sich einfinden, empfinden.
3. Positive Input – Gehirn "füttern"
Negative Nachrichten, Stressgespräche und Multitasking wirken auf den Geist wie Junkfood. Positive Impulse wirken dagegen wie Superfood. Auf dem Weg zu meinen Terminen am Morgen lausche ich oft motivierenden Podcasts oder stärkender Musik. UND: ich umgebe mich möglichst mit Menschen, die Energie geben, anstatt sie zu rauben.
4. Gewohnheiten etablieren – Halt geben
Routinen bieten Halt in Zeiten der Unsicherheit. Sie vermitteln unserem Gehirn ein Gefühl von Sicherheit und Zuverlässigkeit. Das kann ein regelmäßiger Abendspaziergang sein, eine Meditation oder ein Journaling Ritual. Während meiner Chemotherapie bin ich abends immer spazieren gegangen und habe oft liebe Menschen angerufen, das war für mich wie eine mentale Tankstelle.
5. Soziale Resilienz – Beziehingen als wertvolle Ressource
Nachweislich sind Menschen mit starken sozialen Bindungen widerstandsfähiger. Krisen müssen wir nicht alleine bewältigen. Authentische Verbindungen stärken die Immunabwehr, regulieren Stress und unterstützen Heilungsprozesse. Ich habe mir angewöhnt, Hilfe anzunehmen. Das fiel mir zunächst schwer. Zwei Freundinnen haben mich beispielsweise jeden Montag aus der Klinik abgeholt, bekocht und bemuttert. Ich kam mir erst komisch vor und am Ende war ich zutiefst dankbar. Echte Stärke zeigt sich auch darin, dass man sich selbst tragen lässt. Das war für mich ein wichtiger Motor, warum ich mein Frauennetzwerk „Tanjas Channel“ gegründet habe. Hier können wir zusammen wachsen, uns vernetzen und von meiner Coachingplattform mit verschiedenen Expertinnen profitieren.
6. Mentale Ernährung – Bewusstsein bei Konsum von Informationen
Die Dinge, die wir lesen, hören oder sehen, haben Einfluss auf unsere Denkweise und damit auch auf unsere Resilienz. Wie Junkfood kann auch Dauernegativität toxisch sein. Ich achte darauf, dass ich weniger Nachrichten konsumiere, nicht stundenlang auf Instagram hänge. Ich fokussiere mich auf verlässliche, gründlich recherchierte Informationen – vor allem im Bereich Gesundheit.
Resilienz bietet Schutz
Resilienz ist kein „nice to have“, sondern ein entschiedender Gesundheitsfaktor, wie ich finde. Resiliente Menschen durchleben zwar Krisen wie alle anderen, jedoch finden sie schneller zurück zur Balance. Sie fallen weniger tief in Stressspiralen und sind eher in der Lage, Herausforderungen als Chancen für persönliches Wachstum zu sehen.
Das heißt nicht, dass man immer positiv denken muss. Resilienz bedeutet nicht, alles sei toll. Es heißt: „Ich habe Hilfsmittel, um das, was kommt, zu bewältigen.“
In Krisensituationen setzen viele darauf, dass Resilienz einfach vorhanden ist. Aber das klappt nicht. Mentale Stärke muss genau wie ein Muskel trainiert werden.
In meinen Coachings erlebe ich immer wieder, dass Menschen überrascht sind, wie schnell kleine Veränderungen große Auswirkungen zeigen. Es handelt sich nicht um Zauberei, sondern um Training. Resilienz ist keine übermenschliche Fähigkeit, sondern Menschlichkeit.
In meinem Leben habe ich viele Krisen durchgemacht. Aber ich habe auch gelernt, dass jede Krise das Potenzial in sich trägt, uns zu stärken. Und das beginnt bereits in der alltäglichen Routine. Wenn wir unsere mentale Gesundheit so wie unsere körperliche behandeln – durch Bewegung, Pausen und bewusste Ernährung – entwickelt sich innere Stärke ganz von selbst.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, jeden Tag ein paar kleine Resilienz-Hacks in den Alltag zu integrieren. Nicht als Belastung, sondern als Selbstgeschenk.
Ich werde diesen Augenblick stets im Gedächtnis behalten.
Ein Raum ohne Einrichtungsgegenstände. Ein Tisch fürs Arbeiten. Ein Satz, der wie ein Schlag in mein Leben traf: „Sie haben Krebs.“ In dieser Sekunde verharrte die Welt. Alles, was zuvor als selbstverständlich galt, war auf einmal zerbrechlich. Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Genau an diesem Ort – in diesem sterilen Nichts – nahm meine Resilienzreise ihren Anfang. Nicht aus einem Lehrbuch, nicht aus einer Fortbildung. Im echten Leben, mittendrin. Aus der Angst heraus. Bei Unsicherheit. Und schließlich: in der Entscheidung, nicht mich selbst zu verlieren.
Damals habe ich das gelernt, was ich heute als Resilienztrainerin weitergebe: Mentale Stärke entwickelt sich nicht in einem idealen Leben. Sie entwickelt sich an dem Ort, wo wir lernen, das Unvollkommene zu akzeptieren. Eine weit verbreitete Ansicht ist, dass Resilienz eine Art Superkraft sei, die nur wenigen Menschen vorbehalten ist. Sie ist tatsächlich trainierbar und beginnt nicht erst in Krisensituationen, sondern im täglichen Leben.
Weshalb ist das so? Weil unser Gehirn ähnlich wie ein Algorithmus arbeitet. Unsere innere Haltung wird durch das geformt, was wir ihm regelmäßig geben – Gedanken, Routinen und Impulse. Diese Einstellung bestimmt, wie gut wir mit Krisen umgehen, wie rasch wir uns regenerieren und wie stabil unser Gesundheitszustand bleibt. Ich habe das selbst am eigenen Leib erfahren. Heute weiß ich: Mentale Stärke kann eine ebenso heilende Wirkung haben wie eine medizinische Behandlung.
Weshalb psychische Robustheit ein Aspekt der Gesundheit ist
Stress, Ängste und Daueranspannung sind für viele Menschen inzwischen nicht mehr Ausnahmen, sondern der Normalzustand. Das Problem: Chronischer Stress wirkt wie ein schleichendes Gift auf unseren Körper.
Studien belegen, dass chronischer Stress Entzündungen fördert, den Blutdruck steigen lässt, die Schlafqualität mindert und das Immunsystem schwächt. Umgekehrt lässt sich eine messbare Schutzwirkung der mentalen Stärke, also der Resilienz, feststellen. Resiliente Menschen können Stress schneller regulieren, haben bessere Erholungsprozesse und bleiben nachweislich gesünder. Resilienz fungiert wie ein innerer Schutzschild.
Ich habe das konkret erfahren: Nach meiner Krebserkrankung wurde mir klar, wie sehr meine mentale Einstellung meinen Heilungsprozess beeinflusst hat. Selbstverständlich war die medizinische Therapie ausschlaggebend. Die Art und Weise, wie ich mit mir selbst sprach, wie ich meinen Alltag organisierte und welche Gedanken ich hegte – all dies spielte aber auch eine wesentliche Rolle für meine Genesung.
Der Algorithmus Gehirn – weshalb die Details wichtig sind
Unser Gehirn hat eine Vorliebe für Muster. Es sucht nach Wiederholungen und speichert das, was wir ihm häufig geben. Wenn wir ihm täglich negative, stressfördernde Reize bieten, wird es genau das erlernen. Die gute Nachricht: Das gilt auch für positive Impulse.
In meinen Trainings mache ich gerne folgende Erklärung: Betrachte dein Gehirn wie einen Algorithmus – vergleichbar mit dem von Instagram oder YouTube. Das, was du häufig konsumierst, siehst du öfter. So funktioniert es im Kopf. Das, worüber du oft nachdenkst und auf das du dich häufig konzentrierst, nimmt mehr Platz ein. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, Resilienz nicht nur als Strategie für den Notfall, sondern auch als Teil des täglichen Lebens zu verstehen.
Alltagskniffe für eine stärkere mentale Robustheit
Resilienz kann auch einfach sein. Es sind häufig die kleinen, sich wiederholenden Tätigkeiten, welche eine große Wirkung entfalten. Hier sind ein paar einfache, aber äußerst effektive Strategien, die ich persönlich benutze und auch in meinen Coachings vermittle.
1. Bewusster Tagesstart
Wie wir in den Tag starten, beeinflusst uns maßgeblich. Statt direkt zum Handy zu greifen, empfehle ich eine Gute-Laune-Playlist, eine Atemübung, Bewegung oder einfach ein paar Minuten Stille. Ich fange den Tag nicht mit Nachrichten oder Aufgaben an, sondern mit einem stärkenden Satz. Beispielsweise: „Ich bin kraftvoll.“ oder „Heute wähle ich Leichtigkeit.“
2. Mikropausen – das Nervensystem steuern
Die Auswirkung kurzer Pausen wird von vielen nicht richtig eingeschätzt. Forschungen belegen: Das vegetative Nervensystem kann durch drei tief durchgeatmete Atemzüge beruhigt und das Stressniveau messbar gesenkt werden. Wenn ich spüre, dass mein Kopf überläuft, mache ich eine 60-Sekunden-Pause. Keine E-Mails, kein Mobiltelefon. Nur atmen, sich einfinden, empfinden.
3. Positive Input – Gehirn "füttern"
Negative Nachrichten, Stressgespräche und Multitasking wirken auf den Geist wie Junkfood. Positive Impulse wirken dagegen wie Superfood. Auf dem Weg zu meinen Terminen am Morgen lausche ich oft motivierenden Podcasts oder stärkender Musik. UND: ich umgebe mich möglichst mit Menschen, die Energie geben, anstatt sie zu rauben.
4. Gewohnheiten etablieren – Halt geben
Routinen bieten Halt in Zeiten der Unsicherheit. Sie vermitteln unserem Gehirn ein Gefühl von Sicherheit und Zuverlässigkeit. Das kann ein regelmäßiger Abendspaziergang sein, eine Meditation oder ein Journaling Ritual. Während meiner Chemotherapie bin ich abends immer spazieren gegangen und habe oft liebe Menschen angerufen, das war für mich wie eine mentale Tankstelle.
5. Soziale Resilienz – Beziehingen als wertvolle Ressource
Nachweislich sind Menschen mit starken sozialen Bindungen widerstandsfähiger. Krisen müssen wir nicht alleine bewältigen. Authentische Verbindungen stärken die Immunabwehr, regulieren Stress und unterstützen Heilungsprozesse. Ich habe mir angewöhnt, Hilfe anzunehmen. Das fiel mir zunächst schwer. Zwei Freundinnen haben mich beispielsweise jeden Montag aus der Klinik abgeholt, bekocht und bemuttert. Ich kam mir erst komisch vor und am Ende war ich zutiefst dankbar. Echte Stärke zeigt sich auch darin, dass man sich selbst tragen lässt. Das war für mich ein wichtiger Motor, warum ich mein Frauennetzwerk „Tanjas Channel“ gegründet habe. Hier können wir zusammen wachsen, uns vernetzen und von meiner Coachingplattform mit verschiedenen Expertinnen profitieren.
6. Mentale Ernährung – Bewusstsein bei Konsum von Informationen
Die Dinge, die wir lesen, hören oder sehen, haben Einfluss auf unsere Denkweise und damit auch auf unsere Resilienz. Wie Junkfood kann auch Dauernegativität toxisch sein. Ich achte darauf, dass ich weniger Nachrichten konsumiere, nicht stundenlang auf Instagram hänge. Ich fokussiere mich auf verlässliche, gründlich recherchierte Informationen – vor allem im Bereich Gesundheit.
Resilienz bietet Schutz
Resilienz ist kein „nice to have“, sondern ein entschiedender Gesundheitsfaktor, wie ich finde. Resiliente Menschen durchleben zwar Krisen wie alle anderen, jedoch finden sie schneller zurück zur Balance. Sie fallen weniger tief in Stressspiralen und sind eher in der Lage, Herausforderungen als Chancen für persönliches Wachstum zu sehen.
Das heißt nicht, dass man immer positiv denken muss. Resilienz bedeutet nicht, alles sei toll. Es heißt: „Ich habe Hilfsmittel, um das, was kommt, zu bewältigen.“
In Krisensituationen setzen viele darauf, dass Resilienz einfach vorhanden ist. Aber das klappt nicht. Mentale Stärke muss genau wie ein Muskel trainiert werden.
In meinen Coachings erlebe ich immer wieder, dass Menschen überrascht sind, wie schnell kleine Veränderungen große Auswirkungen zeigen. Es handelt sich nicht um Zauberei, sondern um Training. Resilienz ist keine übermenschliche Fähigkeit, sondern Menschlichkeit.
In meinem Leben habe ich viele Krisen durchgemacht. Aber ich habe auch gelernt, dass jede Krise das Potenzial in sich trägt, uns zu stärken. Und das beginnt bereits in der alltäglichen Routine. Wenn wir unsere mentale Gesundheit so wie unsere körperliche behandeln – durch Bewegung, Pausen und bewusste Ernährung – entwickelt sich innere Stärke ganz von selbst.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, jeden Tag ein paar kleine Resilienz-Hacks in den Alltag zu integrieren. Nicht als Belastung, sondern als Selbstgeschenk.