Ärzte, die Cannabis verschreiben: Ein Leitfaden zur Schmerzbehandlung

Inhalt

Der Einsatz von medizinischem Cannabis in der Schmerztherapie gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Dieser Leitfaden bietet einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Cannabis-Therapie, den Weg zum Erhalt eines Cannabis-Rezepts, die verschiedenen Anwendungsformen und Dosierungen sowie die möglichen Risiken und Nebenwirkungen. Darüber hinaus werden häufig gestellte Fragen rund um das Thema medizinisches Cannabis beantwortet. Ziel ist es, Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, eine alternative Behandlungsmöglichkeit aufzuzeigen und sie über die rechtlichen und medizinischen Aspekte der Cannabis-Therapie zu informieren.

Wichtige Erkenntnisse

  • Medizinisches Cannabis kann als alternative Behandlung für Patienten mit chronischen Schmerzen dienen, wenn herkömmliche Therapien erfolglos waren.
  • Die Verschreibung von medizinischem Cannabis ist in Deutschland streng reguliert und setzt eine genaue Diagnose sowie den Nachweis erfolgloser vorheriger Therapieversuche voraus.
  • Die Einnahme von medizinischem Cannabis kann entweder durch Inhalation mittels eines medizinisch zertifizierten Verdampfers oder oral in Form von Kapseln oder Tropfen erfolgen.
  • Mögliche Risiken und Nebenwirkungen, einschließlich der Gefahr einer Cannabis-Abhängigkeit, müssen sorgfältig gegen die potenziellen Vorteile der Therapie abgewogen werden.
  • Patienten haben die Möglichkeit, ihre Cannabis-Medikation bei spezialisierten Versandapotheken zu bestellen, nachdem sie ein Rezept von einem qualifizierten Arzt erhalten haben.

Grundlagen der Cannabis-Therapie

Was ist medizinisches Cannabis?

Medizinisches Cannabis bezeichnet die Verwendung von Cannabis und dessen Wirkstoffen, wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), zu therapeutischen Zwecken. Es wird eingesetzt, um Symptome verschiedener Erkrankungen zu lindern oder zu behandeln. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig, reichen von chronischen Schmerzen über neurologische Störungen bis hin zu psychischen Erkrankungen.

Medizinisches Cannabis kann entweder durch Inhalation mittels eines medizinisch zertifizierten Verdampfers oder oral in Form von Kapseln oder Tropfen eingenommen werden.

Die rechtliche Situation und die Voraussetzungen für die Verschreibung von medizinischem Cannabis variieren von Land zu Land. In Deutschland ist die Verschreibung unter bestimmten Bedingungen möglich, etwa wenn herkömmliche Therapien nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Anwendungsformen von medizinischem Cannabis:

  • Inhalation
  • Orale Aufnahme
  • Topische Anwendung

Die Entscheidung für eine spezifische Anwendungsform und Dosierung sollte immer in Absprache mit einem qualifizierten Arzt erfolgen, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland ist die Verschreibung von medizinischem Cannabis seit März 2017 unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert. Patienten, die an schweren Erkrankungen leiden und bei denen herkömmliche Therapien nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben oder mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind, können von ihrem Arzt Cannabis auf Rezept erhalten. Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen ist möglich, jedoch müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein und ein Antrag gestellt werden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verschreibung von medizinischem Cannabis sind komplex und erfordern eine sorgfältige Prüfung durch den behandelnden Arzt.

Die wichtigsten Voraussetzungen für die Verschreibung und Kostenübernahme sind:

  • Vorliegen einer schweren Erkrankung
  • Herkömmliche Therapien haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht oder sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden
  • Ein Antrag auf Kostenübernahme wurde bei der gesetzlichen Krankenkasse gestellt

Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass nur Patienten, die wirklich von der Therapie profitieren können, Zugang zu medizinischem Cannabis erhalten. Die Entscheidung über die Verschreibung und die Kostenübernahme liegt letztendlich bei den behandelnden Ärzten und den Krankenkassen.

Wirkungsweise und Einsatzgebiete

Medizinisches Cannabis wirkt durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, welches eine Schlüsselrolle in der Regulierung von Schmerz, Stimmung und Schlaf spielt. Die Hauptwirkstoffe in Cannabis, THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), bieten unterschiedliche therapeutische Effekte. THC ist bekannt für seine schmerzlindernde und appetitanregende Wirkung, während CBD entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften besitzt.

Die Auswahl der richtigen Cannabissorte und Dosierung ist entscheidend für die Effektivität der Behandlung.

Einsatzgebiete von medizinischem Cannabis umfassen, aber sind nicht beschränkt auf:

  • Chronische Schmerzen
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Epilepsie
  • Glaukom
  • Schlafstörungen
  • Angststörungen
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei Krebspatienten

Die individuelle Reaktion auf Cannabis kann variieren, weshalb eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Therapie wichtig sind.

Der Weg zum Cannabis-Rezept

Voraussetzungen für die Verschreibung

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis in Deutschland ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Zunächst muss eine ernsthafte Erkrankung vorliegen, für die andere Behandlungsmethoden entweder nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden.

Die verfügbaren Standardtherapien müssen bereits eingesetzt worden sein und sich als unzureichend erwiesen haben.

Darüber hinaus ist es erforderlich, dass der behandelnde Arzt eine entsprechende Qualifikation besitzt und in der Lage ist, eine fundierte Entscheidung über die Eignung von Cannabis als Therapieoption zu treffen. Die Entscheidung für eine Cannabis-Therapie sollte immer auf einer sorgfältigen Abwägung der potenziellen Vorteile gegenüber den Risiken basieren.

  • Eindeutige Diagnose durch einen Arzt
  • Vorherige Therapieversuche waren erfolglos oder unzumutbar
  • Zustimmung des behandelnden Arztes zur Cannabis-Therapie

Der Prozess: Von der Anfrage bis zum Erhalt – von Zuhause aus!

Der Weg zu einem Cannabis-Rezept beginnt mit der Ausfüllung eines Online-Fragebogens und dem Hochladen eines ärztlichen Nachweises über die Diagnose. Dieser Schritt ist entscheidend, da ohne diesen Nachweis eine Verschreibung nicht möglich ist.

Nach der Überprüfung der Unterlagen durch einen Arzt, wird entschieden, ob eine Cannabis-Therapie sinnvoll ist. Bei Zustimmung erfolgt die Ausstellung des Rezepts.

Die folgenden Schritte illustrieren den Prozess von der Anfrage bis zum Erhalt des Cannabis-Rezepts:

  1. Online-Fragebogen ausfüllen und Diagnose hochladen.
  2. Überprüfung der Unterlagen durch einen Arzt.
  3. Bei Zustimmung: Ausstellung des Rezepts.
  4. Rezept wird per Post an den Patienten oder die ausgewählte Apotheke gesendet.

Es ist wichtig, dass Patienten während dieses Prozesses eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten und alle notwendigen Informationen bereitstellen.

Auswahl des richtigen Arztes

Die Auswahl des richtigen Arztes für eine Cannabis-Therapie ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Schmerzlinderung. Nicht jeder Arzt ist berechtigt oder erfahren genug, um Cannabis zu medizinischen Zwecken zu verschreiben. Es ist wichtig, einen Arzt zu finden, der nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt, sondern auch Erfahrung mit der Behandlung der spezifischen Erkrankung hat, für die Cannabis verschrieben werden soll.

Es ist ratsam, vor der Terminvereinbarung Bewertungen und Erfahrungen anderer Patienten zu recherchieren.

Folgende Punkte sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden:

  • Erfahrung des Arztes mit Cannabis-Therapien
  • Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Behandlungsmethoden
  • Offenheit für Fragen und Bedenken der Patienten
  • Positive Bewertungen und Empfehlungen von anderen Patienten

Anwendungsformen und Dosierung

Inhalation vs. orale Aufnahme

Die Entscheidung zwischen der Inhalation und der oralen Aufnahme von medizinischem Cannabis ist entscheidend für die Effektivität der Behandlung. Inhalation ermöglicht eine schnellere Aufnahme der Wirkstoffe in den Blutkreislauf, was zu einer schnelleren Linderung der Symptome führt. Im Gegensatz dazu ist die orale Aufnahme langsamer, da die Wirkstoffe erst im Verdauungssystem verarbeitet werden müssen, was jedoch zu einer länger anhaltenden Wirkung führt.

Die Nutzung eines medizinischen Verdampfers wird aus medizinischer Sicht empfohlen, da dadurch eine präzisere Dosierung und somit eine bessere Steuerung der Wirkung erreicht werden können.

Die Wahl der Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Art der Symptome ab. Es ist wichtig, diese Entscheidung gemeinsam mit einem qualifizierten Arzt zu treffen, um die beste Form der Anwendung für die eigene Situation zu finden.

Dosierungsempfehlungen

Die Dosierung von medizinischem Cannabis ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art der Erkrankung, dem Alter des Patienten und der Erfahrung mit Cannabis ab. Eine sorgfältige Anpassung der Dosis ist entscheidend, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Es ist wichtig, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese langsam zu steigern, bis die optimale Wirkung erreicht ist.

Die folgende Tabelle bietet einen allgemeinen Überblick über die Startdosierungen für verschiedene Anwendungsformen:

AnwendungsformStartdosis
Inhalation (Verdampfer)1-2 mg THC
Orale Aufnahme (Kapseln, Tropfen)2,5-5 mg THC

Beachte, dass diese Angaben nur Richtwerte sind und die tatsächliche Dosierung mit Deinem Arzt abgestimmt werden sollte. Langzeitgebrauch und Toleranzentwicklung können eine Anpassung der Dosis erforderlich machen.

Langzeitgebrauch und Toleranzentwicklung

Der Langzeitgebrauch von medizinischem Cannabis kann zu einer Toleranzentwicklung führen. Dies bedeutet, dass Patienten im Laufe der Zeit möglicherweise höhere Dosen benötigen, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Es ist wichtig, diesen Aspekt mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um eine angemessene Dosierung sicherzustellen und das Risiko einer Abhängigkeit zu minimieren.

Eine regelmäßige Überprüfung der Dosierung und der Wirksamkeit der Behandlung ist essentiell, um eine optimale Therapie zu gewährleisten.

Folgende Anzeichen deuten auf eine Toleranzentwicklung hin:

  • Erhöhter Bedarf an Cannabis, um denselben Effekt zu erzielen.
  • Verminderte Wirkung bei gleichbleibender Dosis.
  • Längere Anwendungszeiten, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen

Der Gebrauch von medizinischem Cannabis kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, die zwar lästig, aber meist nicht gefährlich sind. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:

  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • Müdigkeit
  • Veränderte Wahrnehmung
  • Appetitveränderungen

Es ist wichtig, dass Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden und lernen, wie sie damit umgehen können.

Obwohl die meisten Nebenwirkungen als mild eingestuft werden, ist es entscheidend, dass Patienten bei anhaltenden oder schwerwiegenden Symptomen medizinische Hilfe suchen. Die individuelle Reaktion auf Cannabis kann variieren, daher sollte die Dosierung sorgfältig angepasst und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Risiken bei Langzeitanwendung

Die Langzeitanwendung von medizinischem Cannabis kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Besonders das Risiko für psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen kann erhöht sein.

  • Toleranzentwicklung: Mit der Zeit kann der Körper eine Toleranz gegenüber Cannabis entwickeln, was zu einer Erhöhung der konsumierten Menge führen kann.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Langzeitkonsumenten berichten häufig von Gedächtnisproblemen und einer verminderten kognitiven Leistungsfähigkeit.
  • Physische Gesundheitsrisiken: Dazu zählen unter anderem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen.

Wichtig: Die Entscheidung für eine Cannabis-Therapie sollte immer in Absprache mit einem qualifizierten Arzt getroffen werden, um individuelle Risiken und Nutzen abzuwägen.

Umgang mit Suchtgefahr

Der Umgang mit der Suchtgefahr von Cannabis erfordert ein umfassendes Verständnis und proaktive Maßnahmen. Es ist wichtig, die Anzeichen einer möglichen Abhängigkeit frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Die Suchtgefahr ist bei Personen größer, die Cannabis häufiger und bereits als Jugendliche konsumieren.

Folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Verlangen nach Cannabis oder Entzugserscheinungen ohne Cannabis.
  • Erfolgloser Versuch, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören.
  • Cannabis zu konsumieren, obwohl es körperliche oder psychische Probleme verursacht.
  • Cannabis zu konsumieren, obwohl es Vernachlässigung oder sonstige Probleme mit Familie, Freunden oder Kollegen verursacht.
  • Cannabiskonsum in riskanten Situationen, z. B. beim Autofahren.
  • Mehr Cannabiskonsum als beabsichtigt oder viel Zeit mit Cannabis zu verbringen.
  • Das Bedürfnis, mehr Cannabis zu konsumieren, um den gleichen Rausch zu erleben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kostenerstattung durch Krankenkassen

Die Kostenerstattung für medizinisches Cannabis durch die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland ist ein komplexes Thema. Grundsätzlich sind die Krankenkassen nur in Ausnahmefällen zur Übernahme der Kosten verpflichtet. Dies betrifft Patienten, bei denen andere Therapieformen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben oder aufgrund von starken Nebenwirkungen nicht zumutbar sind.

Die Kosten für ein Erstrezept belaufen sich auf 59 €, während Folgerezepte mit 39 € zu Buche schlagen. Diese Preise gelten für Privatrezepte und umfassen sowohl das Porto als auch das Gespräch mit dem Arzt bei dem Online-Arztanbieter DrAnsay.

Die meisten Patienten müssen die Kosten für Cannabisblüten und die Rezepte selbst tragen, da eine Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht erfolgt. Eine Ausnahme bildet die vorherige Genehmigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Ohne diese Genehmigung ist eine Kostenerstattung nicht möglich. Es ist daher wichtig, sich vorab genau zu informieren und gegebenenfalls einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen.

Fahren unter dem Einfluss von medizinischem Cannabis

Das Fahren unter dem Einfluss von medizinischem Cannabis ist ein komplexes Thema, das besondere Aufmerksamkeit erfordert. Patienten dürfen am Straßenverkehr teilnehmen, sofern sie nicht in ihrer Fahrtüchtigkeit eingeschränkt sind. Es ist jedoch wichtig, die individuelle Reaktion auf die Medikation zu beachten und im Zweifel auf das Fahren zu verzichten.

Es existieren keine allgemeingültigen Grenzwerte für Cannabis im Straßenverkehr, was die Beurteilung der Fahrtüchtigkeit erschwert.

Die Entscheidung, ob man fahrtüchtig ist, sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, auf das Autofahren zu verzichten und alternative Transportmittel zu nutzen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Die Kombination von medizinischem Cannabis mit anderen Medikamenten kann zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Es ist daher wichtig, dass Patienten und Ärzte eng zusammenarbeiten, um mögliche Risiken zu minimieren.

Wichtig: Informiere immer Deinen Arzt über alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Kräuterprodukte, die Du einnimmst.

Einige Medikamente können die Wirkung von Cannabis verstärken oder abschwächen, was zu einer unzureichenden Schmerzlinderung oder erhöhten Nebenwirkungen führen kann. Hier ist eine Liste von Medikamentengruppen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern:

  • Antidepressiva
  • Antiepileptika
  • Blutverdünner
  • Opiate

Es ist entscheidend, dass Patienten ihre komplette Medikamentenliste mit ihrem Arzt teilen, um eine sichere und effektive Behandlung zu gewährleisten.

Fazit

Die medizinische Verwendung von Cannabis als Schmerzmittel bietet eine vielversprechende Alternative für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen oder diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen. Ärzte, die Cannabis verschreiben, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung dieser Behandlungsoption, indem sie Patienten durch den Prozess der Anforderung, Dosierung und Anwendung führen. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten und Ärzte gleichermaßen über die potenziellen Risiken, wie die Möglichkeit einer Abhängigkeit, informiert sind und eine sorgfältige Abwägung zwischen den Vorteilen und möglichen Nachteilen treffen. Die Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und Apotheken ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Cannabis als Medikament effektiv und sicher eingesetzt wird, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Werden die Kosten für medizinisches Cannabis von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen?

Die meisten Menschen in Deutschland sind gesetzlich versichert und müssen die Kosten für Cannabisblüten sowie die Rezepte eigenständig tragen, da diese in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Ist das Fahren unter dem Einfluss von medizinischem Cannabis erlaubt?

Cannabispatienten dürfen am Straßenverkehr teilnehmen, sofern sie durch die Einnahme der Medikation nicht in ihrer Fahrtüchtigkeit eingeschränkt sind. Es muss gewährleistet sein, dass die Patienten ein Fahrzeug sicher führen können.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bei der Einnahme von medizinischem Cannabis?

Ja, es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Es ist wichtig, dass Patienten ihren Arzt über alle Medikamente informieren, die sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Kann ich mein Cannabis-Rezept bei jeder Apotheke einlösen?

Ja, das Cannabis-Rezept kann grundsätzlich in jeder Apotheke in Deutschland eingelöst werden. Während des Bestellprozesses haben Patienten jedoch die Möglichkeit, eine spezialisierte Versandapotheke auszuwählen.

Wie oft kann ich ein Cannabis-Rezept erhalten?

Patienten können beliebig oft Rezepte anfordern, aber innerhalb von 30 Tagen nur für maximal 100 Gramm Cannabisblüten oder 10 Gramm THC-Extrakt bei dem Online-Arzt DrAnsay.

Was sind Anzeichen einer Cannabis-Sucht?

Anzeichen einer Cannabis-Sucht können unter anderem ein starkes Verlangen nach Cannabis, erfolglose Versuche, den Konsum zu reduzieren, und die Fortsetzung des Konsums trotz negativer Auswirkungen auf das soziale oder berufliche Leben sein.

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ACHTUNG: Suchtgefahr!

Falls Du süchtig bist oder wirst, findest Du Hilfe z. B. hier.

 

10 % bis 30 % (Fußnoten 1 & 2) der Cannabis-Konsumenten werden süchtig, d. h. sie können nicht aufhören, Cannabis zu konsumieren, obwohl es gesundheitliche und soziale Probleme verursacht.
Die Suchtgefahr ist bei Personen größer, die Cannabis häufiger und bereits als Jugendliche konsumieren.(3)
Süchtige haben auch ein höheres Risiko für andere negative Folgen, wie z. B. Probleme mit der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis und dem Lernen.

Folgende Anzeichen deuten auf eine Cannabis-Sucht hin (4):

- Verlangen nach Cannabis oder Entzugserscheinungen ohne Cannabis.
- Erfolgloser Versuch, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es körperliche oder psychische Probleme verursacht.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es Vernachlässigung oder sonstige Probleme mit Familie, Freunden oder Kollegen verursacht.
- Cannabiskonsum in riskanten Situationen, z. B. beim Autofahren.
- Mehr Cannabiskonsum als beabsichtigt oder viel Zeit mit Cannabis zu verbringen.
- Das Bedürfnis, mehr Cannabis zu konsumieren, um den gleichen Rausch zu erleben.

 

(1) Lopez-Quintero C, de los Cobos JP, Hasin DS, et al. Probability and predictors of transition from first use to dependence on nicotine, alcohol, cannabis, and cocaine: Results of the National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions (NESARC). Drug and Alcohol Dependence. 2011;115(1-2):120-130.
(2) Hasin DS, Saha TD, Kerridge BT, et al. Prevalence of marijuana use disorders in the United States between 2001-2002 and 2012-2013. JAMA Psychiatry. 2015;72(12):1235-1242.
(3) Winters KC, Lee C-YS. Likelihood of developing an alcohol and cannabis use disorder during youth: association with recent use and age. Drug and Alcohol Dependence. 2008;92(1-3):239-247.
(4) American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (5th ed). Washington, DC; 2013.

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