Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Was bedeutet das für Minderjährige?

Inhalt

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist ein kontroverses Thema, das viele Fragen aufwirft, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Minderjährigen. Während Erwachsene ab dem 1. April bestimmte Mengen Cannabis für den Eigenkonsum legal erwerben und besitzen dürfen, bleiben Erwerb, Besitz und Anbau für Minderjährige verboten. Diese Regelungen sollen nicht nur den Jugendschutz stärken, sondern auch ein neues System von Interventions- und Präventionsprogrammen einführen. Doch was bedeutet diese Änderung konkret für Minderjährige, und welche Auswirkungen hat sie auf den Jugendschutz, die Prävention und die öffentliche Gesundheit?

Haupterkenntnisse

  • Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis bleiben für Minderjährige verboten, wobei Verstöße verwaltungsrechtlich behandelt werden.
  • Minderjährige, die mit Cannabis erwischt werden, müssen an Interventions- und Präventionsprogrammen teilnehmen.
  • Die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige wird strenger bestraft, mit erhöhten Mindeststrafrahmen für Erwachsene.
  • Eine erste Bewertung der Auswirkungen auf den Jugendschutz ist 18 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes geplant.
  • Die Rolle der Eltern und Jugendämter wird gestärkt, um den Jugendschutz zu gewährleisten und bei Verstößen zu intervenieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Minderjährige

Verbot von Erwerb, Besitz und Anbau

In Deutschland bleibt der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis für Minderjährige verboten. Dies gilt auch nach der Teil-Legalisierung von Cannabis. Die Regelungen zielen darauf ab, den Zugang von Minderjährigen zu Cannabis zu beschränken und sie vor den potenziellen Risiken des Konsums zu schützen.

Minderjährige, die gegen das Verbot verstoßen, machen sich nicht strafbar, aber es werden präventive Maßnahmen ergriffen.

Die Sicherheitsvorkehrungen umfassen unter anderem:

  • Schutz der Cannabisprodukte vor dem Zugriff durch Kinder und Jugendliche
  • Information der Personensorgeberechtigten bei Verstößen durch Minderjährige
  • Mögliche Einleitung familiengerichtlicher Maßnahmen bei schwerwiegenden Verstößen

Teilnahme an Interventions- und Präventionsprogrammen

Die Teilnahme an Interventions- und Präventionsprogrammen ist ein zentraler Pfeiler im Umgang mit minderjährigen Konsumenten von Cannabis. Diese Programme zielen darauf ab, den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen zu reflektieren und präventive Maßnahmen zu stärken.

Die gesundheitliche Aufklärung und die Entwicklung niedrigschwelliger Frühinterventionsangebote sind dabei von besonderer Bedeutung.

Die Programme umfassen verschiedene Aspekte, darunter:

  • Gesundheitliche Aufklärung
  • Frühinterventionsmaßnahmen
  • Informationsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Jugendliche die notwendige Unterstützung erhalten, um informierte Entscheidungen über ihren Cannabis-Konsum zu treffen. Es ist wichtig, dass diese Programme kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden.

Strafrahmen bei der Weitergabe an Minderjährige

Die Anhebung des Mindeststrafrahmens für die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige spiegelt die Ernsthaftigkeit wider, mit der der Gesetzgeber dieses Thema behandelt. Für Personen über 21 Jahre, die Cannabis an Minderjährige verkaufen oder überlassen, gelten nun härtere Strafen.

Die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige bleibt eine ernstzunehmende Straftat, die konsequent verfolgt wird.

Die neuen Regelungen sehen vor:

  • Anhebung des Mindeststrafrahmens auf zwei Jahre für die gewerbsmäßige Abgabe.
  • In Fällen, in denen die Täterin/der Täter vorsätzlich handelt und dadurch wenigstens leichtfertig ein Kind oder eine jugendliche Person in der körperlichen, geistigen oder sittlichen Entwicklung schwer gefährdet, kann die Strafe noch höher ausfallen.

Auswirkungen auf den Jugendschutz

Erste Bewertung nach 18 Monaten

Nach der Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist eine erste Bewertung der Auswirkungen auf den Kinder- und Jugendschutz 18 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes vorgesehen. Diese Evaluation soll insbesondere das Konsumverhalten von Minderjährigen beleuchten und mögliche Veränderungen seit der Legalisierung erfassen.

Die Überprüfung wird zeigen, ob und wie sich die Legalisierung auf den Konsum unter Minderjährigen auswirkt und welche Anpassungen im Bereich des Jugendschutzes erforderlich sein könnten.

Die Ergebnisse dieser ersten Bewertung sind entscheidend für die weitere Ausrichtung der Jugendschutzmaßnahmen. Es wird erwartet, dass die Evaluation auch die Effektivität der eingeführten Präventions- und Interventionsprogramme für Minderjährige untersucht. Die Einbindung von Experten, wie dem Bundeskriminalamt, zur Bewertung der Auswirkungen auf die cannabisbezogene organisierte Kriminalität ist ebenfalls Teil des Evaluationsprozesses.

Rolle der Eltern und Jugendämter

Die Rolle der Eltern und Jugendämter im Kontext der Cannabis-Legalisierung ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz und die Prävention bei Minderjährigen. Eltern sind die erste Verteidigungslinie, wenn es darum geht, ihre Kinder vor den potenziellen Risiken des Cannabiskonsums zu schützen. Sie sollten aktiv in die Aufklärung und Prävention einbezogen werden und über die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie über die Risiken und Folgen des Cannabiskonsums informiert sein.

Die Jugendämter spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie bei gewichtigen Anhaltspunkten für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen intervenieren. Sie haben die Aufgabe, darauf hinzuwirken, dass Minderjährige geeignete Frühinterventionsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Diese Maßnahmen sollen den Jugendlichen dabei helfen, ihren Umgang mit Cannabis zu reflektieren und mögliche negative Folgen zu vermeiden.

  • Informieren der Eltern über Risiken und gesetzliche Bestimmungen
  • Einbindung in präventive Maßnahmen
  • Intervention durch Jugendämter bei Gefährdung

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Jugendämtern und anderen relevanten Institutionen ist essentiell, um einen effektiven Jugendschutz zu gewährleisten und Minderjährige vor den Gefahren des Cannabiskonsums zu schützen.

Niedrigere THC-Grenze für 18- bis 21-Jährige

In Deutschland wird mit der Cannabis-Legalisierung eine spezielle Regelung für junge Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren eingeführt. Für diese Altersgruppe gilt eine niedrigere THC-Grenze beim Erwerb von Cannabis. Dies soll dem Schutz junger Gehirne dienen, die bis zum Alter von 25 Jahren als besonders anfällig für die schädlichen Auswirkungen von THC angesehen werden.

Die festgelegte Höchstgrenze für den THC-Gehalt in dieser Altersgruppe beträgt 10 Prozent, und die maximale Menge, die pro Monat erworben werden darf, ist auf 30 Gramm begrenzt.

Die Einführung dieser Regelung zielt darauf ab, den Konsum von Cannabis mit hohem THC-Gehalt unter jungen Erwachsenen zu reduzieren und gleichzeitig den Zugang zu kontrollierten und sichereren Produkten zu ermöglichen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die spezifischen Regelungen:

AltersgruppeMaximale THC-GrenzeMaximale Menge pro Monat
18-21 Jahre10%30 Gramm

Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Ansatzes zum Jugendschutz und zur Prävention des Missbrauchs von Cannabis. Es wird erwartet, dass sie einen positiven Einfluss auf die öffentliche Gesundheit und die Sicherheit junger Menschen hat.

Kritik und Bedenken

Position der Kinder- und Jugendärzte

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sieht die Teil-Legalisierung von Cannabis für Personen unter 25 Jahren kritisch. Das menschliche Gehirn entwickelt sich bis zu diesem Alter, und regelmäßiger Konsum kann die Hirnentwicklung nachhaltig stören. Verbandschef Thomas Fischbach hebt hervor, dass insbesondere der gestiegene Cannabis-Konsum besorgniserregend ist.

Der Weltdrogenbericht zeigt einen Zusammenhang zwischen gestiegenem Cannabis-Konsum und einer Zunahme von psychischen Erkrankungen.

Die Kinder- und Jugendärzte fordern daher eine stärkere Fokussierung auf Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Sie betonen die Wichtigkeit von Frühinterventionsmaßnahmen und die Rolle der öffentlichen Jugendhilfe, die darauf hinwirken soll, dass gefährdete Kinder und Jugendliche entsprechende Unterstützung erhalten.

Bedenken hinsichtlich psychischer Gesundheit

Die Bedenken bezüglich der psychischen Gesundheit von Minderjährigen, die Cannabis konsumieren, sind erheblich. Langfristiger Cannabis-Konsum ist mit seelischen, sozialen und körperlichen Risiken verbunden. Besonders hervorzuheben sind die potenziellen psychischen Störungen wie Depressionen und Psychosen, die bei anfälligen Individuen auftreten können.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders gefährdet, da ihr Gehirn sich noch in der Entwicklungsphase befindet.

Die folgende Liste zeigt einige der häufigsten psychischen Effekte, die mit dem Cannabis-Konsum in Verbindung gebracht werden:

  • Schwindel
  • Halluzinationen
  • Depressionen
  • Psychosen

Diese Effekte können insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen oder einer besonderen Empfindlichkeit für diese Erkrankungen verstärkt auftreten. Es besteht zudem das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit, was die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und Interventionen unterstreicht.

Zweifel an der Eindämmung der Drogenkriminalität

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat zu einer lebhaften Debatte über die Effektivität der Maßnahme im Kampf gegen die Drogenkriminalität geführt. Kritiker bezweifeln, dass die Legalisierung den Schwarzmarkt signifikant schwächen wird. Sie argumentieren, dass ohne eine umfassende Strategie, die auch Prävention und Aufklärung einschließt, die gewünschten Effekte ausbleiben könnten.

Die Bundesregierung verfolgt mit der Legalisierung das Ziel, den illegalen Handel einzudämmen und den Konsum sicherer zu gestalten. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, bleibt jedoch umstritten.

Einige Punkte, die in der Diskussion häufig genannt werden, sind:

  • Die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung des Marktes
  • Die Bedeutung von Bildungs- und Präventionsprogrammen
  • Die Rolle der Polizei und Justiz bei der Umsetzung der neuen Gesetze

Folgen für die Prävention und Intervention

Zielsetzung der Programme

Die Hauptzielsetzung der Präventions- und Interventionsprogramme im Kontext der Cannabis-Legalisierung ist die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Minderjährigen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Früherkennung und Intervention bei riskantem Konsumverhalten, um langfristige negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit zu vermeiden.

Die Programme sollen eine breite Palette an Maßnahmen umfassen, die von der Aufklärung über die Risiken des Cannabiskonsums bis hin zu spezifischen Unterstützungsangeboten für betroffene Jugendliche reichen.

Die folgende Liste zeigt einige Kernpunkte der Programme:

  • Aufklärung und Information über die Risiken des Cannabiskonsums
  • Frühinterventionsangebote zur Reflexion des eigenen Konsums
  • Stärkung der Gesundheitskompetenz unter Jugendlichen
  • Einbindung von Eltern und Erziehungsberechtigten in die Präventionsarbeit
  • Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der Maßnahmen

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis zu fördern und gleichzeitig den Jugendschutz zu stärken. Die wissenschaftliche Begleitung ist essenziell, um die Effektivität der Programme zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Einbindung der Polizei und Jugendämter

Die Einbindung der Polizei und Jugendämter spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen für Minderjährige. Bei Verstößen gegen das Cannabisverbot ist es vorgesehen, dass die Polizei die Erziehungsberechtigten informiert und bei Anzeichen einer Gefährdung des Kindeswohls auch das Jugendamt eingeschaltet wird.

Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendämtern und anderen relevanten Institutionen ist essentiell, um eine effektive Prävention und Intervention zu gewährleisten.

Die Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung dieser Maßnahmen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Kritiker bemängeln, dass die geplanten Cannabis-Clubs für die Polizei schwer kontrollierbar sind und dass es an spezifischen Präventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche mangelt.

  • Zusammenarbeit: Polizei, Jugendämter, andere Institutionen
  • Herausforderungen: Kontrolle der Cannabis-Clubs, Mangel an Präventionsprogrammen

Langfristige Auswirkungen auf Minderjährige

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wirft Fragen bezüglich der langfristigen Auswirkungen auf Minderjährige auf. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders anfällig für die negativen Folgen des Cannabiskonsums, insbesondere aufgrund der Entwicklung des Gehirns bis zum 25. Lebensjahr. Der Wirkstoff THC kann die Gehirnentwicklung erheblich stören und zu langfristigen psychischen und physischen Schäden führen.

Die Prävention und Intervention bei Minderjährigen muss daher besonders fokussiert und effektiv gestaltet werden, um den Zugang zu Cannabis zu erschweren und das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen.

Die folgende Liste zeigt wichtige Aspekte, die in der Präventionsarbeit berücksichtigt werden sollten:

  • Sensibilisierung für die Risiken des Cannabiskonsums
  • Förderung von alternativen Freizeitaktivitäten
  • Einbindung der Eltern und Schulen in die Präventionsarbeit
  • Frühzeitige Identifikation und Unterstützung bei Anzeichen eines problematischen Konsums

Perspektiven und Herausforderungen

Überprüfung der Jugendschutzmaßnahmen

Die Überprüfung der Jugendschutzmaßnahmen ist ein entscheidender Schritt, um die Wirksamkeit der gesetzlichen Regelungen und Präventionsprogramme zu bewerten. Es ist geplant, dass bereits 18 Monate nach der Legalisierung eine erste Evaluation stattfindet, um die Auswirkungen auf den Kinder- und Jugendschutz zu analysieren. Diese Evaluation wird insbesondere das Konsumverhalten von Minderjährigen unter die Lupe nehmen.

Die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Jugendschutzmaßnahmen ist für den langfristigen Erfolg der Cannabislegalisierung entscheidend.

Zu den Kernpunkten der Überprüfung gehören:

  • Darlegung der getroffenen oder geplanten Sicherungs- und Schutzmaßnahmen
  • Vorname, Name, Geburtsdatum, Anschrift und elektronische Kontaktdaten des Präventionsbeauftragten
  • Ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept

Anpassung der gesetzlichen Vorgaben

Die Anpassung der gesetzlichen Vorgaben ist ein wesentlicher Schritt, um die Cannabis-Legalisierung in Deutschland effektiv zu gestalten. Insbesondere die Angleichung der fahreignungsrechtlichen Regelungen zu Cannabis an die bei Alkoholproblematik geltenden Gesetze stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Dies bedeutet, dass die Fahrerlaubnis nur noch entzogen wird, wenn tatsächlich eine Cannabisabhängigkeit oder ein -missbrauch vorliegt.

Die Regelungen zu Medizinalcannabis bleiben weitgehend unverändert, was die Verschreibung und den Erwerb erleichtert.

Zudem wurden die Strafmaßnahmen für die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige verschärft, was einen direkten Einfluss auf den Jugendschutz hat. Die Mindeststrafe für die Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige wurde von einem auf zwei Jahre erhöht. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der der Gesetzgeber den Schutz der Jugendlichen verfolgt.

  • Schärfung der Mindeststrafe für Abgabe, Verabreichen oder Überlassung von Betäubungsmittel durch über 21-jährige an Minderjährige von einem auf zwei Jahre
  • Anhebung Mindeststrafrahmen auf 2 Jahre für bandenmäßigen Anbau, Herstellung, Handeltreiben, Einfuhr und Ausfuhr von Cannabis in nicht geringen Mengen
  • Anhebung Mindeststrafrahmen auf 2 Jahre bei Handeltreiben, Einfuhr, Ausfuhr, Sich-Verschaffen von Cannabis in nicht geringen Mengen mit Waffen

Zukünftige Forschung und Bewertung

Die zukünftige Forschung im Bereich der Cannabis-Legalisierung in Deutschland wird eine entscheidende Rolle spielen, um die langfristigen Auswirkungen auf Minderjährige zu verstehen und die Wirksamkeit der Jugendschutzmaßnahmen zu bewerten. Es ist wichtig, dass diese Forschung ergebnisoffen durchgeführt wird, um eine objektive Grundlage für eventuelle Anpassungen der gesetzlichen Vorgaben zu schaffen.

Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Auswirkungen der Legalisierung auf junge Menschen ist unerlässlich.

Einige zentrale Forschungsbereiche könnten sein:

  • Die Entwicklung des Cannabiskonsums unter Minderjährigen
  • Die Effektivität von Präventions- und Interventionsprogrammen
  • Die Rolle der Eltern und Jugendämter im Jugendschutz
  • Vergleichende Analysen mit Erfahrungen anderer Staaten

Die Ergebnisse dieser Forschungen werden nicht nur für die Politik, sondern auch für die Öffentlichkeit von großer Bedeutung sein, um eine informierte Diskussion über die Cannabis-Politik in Deutschland zu ermöglichen.

Fazit

Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland stellt einen bedeutenden Schritt in der Drogenpolitik dar, der vor allem auf den Schutz von Minderjährigen abzielt. Durch das Verbot des Erwerbs, Besitzes und Anbaus von Cannabis für Minderjährige, gepaart mit der Einführung von Interventions- und Präventionsprogrammen, soll der Zugang zu Cannabis für diese Altersgruppe erschwert und ein bewussterer Umgang mit der Substanz gefördert werden. Die Anhebung der Strafrahmen für die Abgabe von Cannabis an Minderjährige verdeutlicht die Ernsthaftigkeit, mit der die Regierung den Jugendschutz angeht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf den Kinder- und Jugendschutz auswirken und ob die erhofften Ziele, wie die Eindämmung der Drogenkriminalität und der Schutz junger Menschen, erreicht werden können. Die erste Bewertung der Auswirkungen auf den Jugendschutz, die spätestens 18 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes erfolgen soll, wird weitere Aufschlüsse geben.

Häufig gestellte Fragen

Dürfen Minderjährige künftig Cannabis erwerben und konsumieren?

Nein. Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis ist für Minderjährige weiterhin verboten. Die Weitergabe von Cannabis an Kinder und Jugendliche wird bestraft.

Was passiert, wenn Minderjährige mit Cannabis erwischt werden?

Wenn Minderjährige mit Cannabis erwischt werden, wird das Cannabis von der zuständigen Behörde sichergestellt, verwahrt und vernichtet. Die Polizei muss die Eltern informieren und in schwierigen Fällen die Jugendämter einschalten.

Welche Maßnahmen sind für Minderjährige vorgesehen, die Cannabis konsumieren?

Minderjährigen Cannabis-Konsumenten soll die Teilnahme an Interventions- und Präventionsprogrammen angeboten werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Konsum zu verhindern und die Jugendlichen zu unterstützen.

Wie hat sich der Strafrahmen bei der Weitergabe von Cannabis an Minderjährige geändert?

Die Strafrahmen im Cannabisgesetz für den Verkauf oder die Überlassung von Cannabis an Minderjährige wurden angehoben. Dies umfasst eine Anhebung des Mindeststrafrahmens auf zwei Jahre für bestimmte Delikte.

Wann wird die Auswirkung der Cannabis-Legalisierung auf den Jugendschutz bewertet?

Spätestens 18 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes soll eine erste Bewertung dazu vorliegen, wie sich die Cannabis-Legalisierung auf den Kinder- und Jugendschutz auswirkt.

Gibt es eine niedrigere THC-Grenze für 18- bis 21-Jährige?

Ja, für Personen im Alter von 18 bis 21 Jahren gilt eine niedrigere zulässige THC-Grenze beim Erwerb von Cannabis.

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10 % bis 30 % (Fußnoten 1 & 2) der Cannabis-Konsumenten werden süchtig, d. h. sie können nicht aufhören, Cannabis zu konsumieren, obwohl es gesundheitliche und soziale Probleme verursacht.
Die Suchtgefahr ist bei Personen größer, die Cannabis häufiger und bereits als Jugendliche konsumieren.(3)
Süchtige haben auch ein höheres Risiko für andere negative Folgen, wie z. B. Probleme mit der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis und dem Lernen.

Folgende Anzeichen deuten auf eine Cannabis-Sucht hin (4):

- Verlangen nach Cannabis oder Entzugserscheinungen ohne Cannabis.
- Erfolgloser Versuch, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es körperliche oder psychische Probleme verursacht.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es Vernachlässigung oder sonstige Probleme mit Familie, Freunden oder Kollegen verursacht.
- Cannabiskonsum in riskanten Situationen, z. B. beim Autofahren.
- Mehr Cannabiskonsum als beabsichtigt oder viel Zeit mit Cannabis zu verbringen.
- Das Bedürfnis, mehr Cannabis zu konsumieren, um den gleichen Rausch zu erleben.

 

(1) Lopez-Quintero C, de los Cobos JP, Hasin DS, et al. Probability and predictors of transition from first use to dependence on nicotine, alcohol, cannabis, and cocaine: Results of the National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions (NESARC). Drug and Alcohol Dependence. 2011;115(1-2):120-130.
(2) Hasin DS, Saha TD, Kerridge BT, et al. Prevalence of marijuana use disorders in the United States between 2001-2002 and 2012-2013. JAMA Psychiatry. 2015;72(12):1235-1242.
(3) Winters KC, Lee C-YS. Likelihood of developing an alcohol and cannabis use disorder during youth: association with recent use and age. Drug and Alcohol Dependence. 2008;92(1-3):239-247.
(4) American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (5th ed). Washington, DC; 2013.

WICHTIG:

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Zur Aufklärung Deines Arbeitgebers sende ihm gern unser Info-Schreiben. Zudem gibt es vereinzelt Gerichte, die im Streitfall den Beweiswert einer AU mit Videochat viel höher bewerten, da sie behaupten, die Videochat-Pflicht für Kassenärzte gelte auch für Privatärzte.