Angst oder Angststörungen und wie Du damit umgehen kannst

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Angst ist die Reaktion des Geistes und des Körpers auf stressige, gefährliche oder ungewohnte Situationen. Es ist ein Gefühl des Unbehagens, eine gewisse Beunruhigung, die man vor einem wichtigen Ereignis oder bei bestimmten Gedanken empfindet. In der Regel verschwindet die Angst, sobald die Bedrohung oder der Stressfaktor vorüber ist und sich Ihr Körper beruhigt hat. Ein gewisses Maß an Angst hilft uns, wachsam und aufmerksam zu bleiben. Für Menschen, die an einer Angststörung leiden, fühlt es sich jedoch alles andere als normal an – es kann völlig lähmend sein. Erfahre hier, wie sich Angst und Angststörung unterscheiden und wie Du damit umgehen kannst.

Angst oder Angststörung?

Es ist wichtig zu wissen, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens in gewissem Maße regelmäßig Angst empfindet. Angst ist ein Zustand hoher Alarmbereitschaft, wenn eine Bedrohung oder die Möglichkeit einer Bedrohung wahrgenommen wird. Sie dient dem evolutionären Zweck, uns auf Gefahren aufmerksam zu machen und auf unsere Selbsterhaltung bedacht zu sein. Furcht und Angst sind also durchaus hilfreiche Emotionen. Dabei ist wichtig zu unterscheiden zwischen der normalen Angst und einer übermäßig entwickelten Angst, in Form einer Angststörung.

Angststörungen unterscheiden sich von durchschnittlichen Angstgefühlen. Angststörungen sind durch exzessives, lang anhaltendes Grübeln und übermäßiger Furcht, in Form von ausgeprägten emotionalen Reaktionen auf wahrgenommene oder reale Bedrohungen gekennzeichnet. Betroffene fühlen sich leicht überwältigt und sind nicht in der Lage, ihre Ängste zu überwinden. Der andauernde Leidensdruck beeinträchtigt viele Bereiche des Lebens, wie Arbeit, Schule oder Beziehungen und kann extreme verhaltensbezogene und emotionale Folgen haben.

Unbehandelt können sich Angststörung Symptome mit der Zeit verschlimmern und die Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist es wichtig zu erkennen, wann die Angst Dich zu sehr beherrscht, um Dir rechtzeitig Hilfe zu suchen. Es gibt Möglichkeiten, Ängste in den Griff zu bekommen und zu verhindern, dass sie Dein Leben beherrschen. Das Erkennen der eigenen Ängste ist schon ein erster Schritt in Richtung Heilung.

Verschiedene Formen von Angststörung

Die generalisierte Angststörung (GAD) ist gekennzeichnet durch übermäßige, unkontrollierbare Sorgen über Ereignisse und Aktivitäten und mögliche negative Folgen. Sie beeinträchtigt das normale Leben zunehmend, und eine heilende Auseinandersetzung sollte unbedingt professionell begleitet werden. Die Panikstörung, die sich durch wiederkehrende Panikattacken mitunter in normalen Alltagssituationen zeigt, gehört ebenfalls zu den nicht seltenen Angststörung.

Spezifische Phobien gehören auch zu den Angststörungen und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Angst wird durch das Vorhandensein oder die bloße Erwartung eines bestimmten Objekts oder einer bestimmten Situation ausgelöst, und die Konfrontation mit dem phobischen Stimulus führt zu einer sofortigen Angstreaktion oder Panikattacke. Die Angst steht in keinem Verhältnis zu der tatsächlichen Gefahr, die von dem Objekt oder der Situation ausgeht. In der Regel erkennen Erwachsene mit spezifischen Phobien, dass ihre Angst übertrieben oder unvernünftig ist.

Eine übermäßige Angst, sich in sozialen Situationen zu blamieren oder gedemütigt zu werden, die oft zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten führt, kann ein Anzeichen für eine soziale Angststörung sein, insbesondere, wenn die Angst vor sozialen Situationen länger als sechs Monate anhält.

Was führt zu einer Angststörung?

Genetische Risikofaktoren sind für alle Angststörungen nachgewiesen worden. Klinisch-genetische Studien zeigen, dass die geschätzte Vererbbarkeit von Angststörung zwischen 30 und 67 % liegt. Lebenserfahrungen und die Fähigkeit, mit Traumata umzugehen, sind zudem maßgeblich für die Entstehung von Angststörung Symptomen.

Familiär bedingte Angststörung

Innerhalb der Familie kann auch das Erziehungsverhalten der Eltern das Risiko für Angststörungen beeinflussen. Eltern, die in der Interaktion mit ihren Kindern ein hohes Maß an Kontrolle, anstatt Gewährung von Autonomie für das Kind, ausüben, können damit die Entwicklung von Angststörungen begünstigen. Das elterliche Modellieren ängstlicher Verhaltensweisen und die elterliche Ablehnung des Kindes stehen ebenfalls nachweislich in Zusammenhang mit einem potenziell höheren Risiko für Angststörungen.

Stressige Lebensereignisse in der Kindheit, wie das Erleben von Trauma, Widrigkeiten, körperlichen oder psychischen Missbrauch, Verlust oder Trennung der Eltern, können das Risiko einer Angststörung im späteren Leben erhöhen.

Umgang mit der Angst

Wenn Ängste und Angstsituationen vermieden werden, tritt kurzzeitige Erleichterung ein. Das Leben ist aber meist unvorhersehbar und nicht jede Situation ist planbar. Die Vermeidung bearbeitet die Angst nicht, sondern hält sie aufrecht und sorgt weiter für Einschränkungen im Leben. Sich den Ängsten zu stellen, ist ein gangbarer Weg. Eine Angststörung ist ein Gesundheitsproblem und kann behandelt werden. Du kannst sie selbst nicht wegbekommen. Es ist keine Frage der Selbstdisziplin oder Einstellung. Eine Angststörung Behandlung ist der Weg. Bei einer Gesprächstherapie wird geholfen, Strategien und Bewältigungsfähigkeiten zu entwickeln, um bestimmte Probleme wie Stressbewältigung oder zwischenmenschliche Probleme anzugehen.

Psychotherapie

Es gibt viele Arten von Psychotherapien, die zur Angststörung Behandlung eingesetzt werden. Eine Psychotherapie ist langfristig angelegt und zielt auf ein breiteres Spektrum von Themen wie Verhaltensmuster ab. Welche Therapien am besten geeignet sind, hängt von der jeweiligen Diagnose und vom Charakter des Patienten ab. Letztlich geht es bei jeder Art von Psychotherapie darum, dem Patienten zu helfen, seine Gefühle zu regulieren, Stress zu bewältigen und Verhaltensmuster zu verstehen, die seine zwischenmenschlichen Beziehungen beeinträchtigen. Unbehandelte Angststörungen können auch mit Depressionen einhergehen. 

Die Wartelisten auf geeignete Therapieplätze sind meist lang, deshalb ist es gut, diese Zeit sinnvoll zu überbrücken.

Komplementäre und alternative Therapien

Es ist sehr wichtig, sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern. Komplementäre und alternative Therapien können in Verbindung mit konventionellen Therapien eingesetzt werden, um die Symptome von Angstzuständen zu lindern. Auch ohne eine ausgeprägte Angststörung sind sie dienlich für eine gesunde Psyche.

Stressbewältigung

Du kannst mit verschiedenen Aktivitäten die Entspannungsreaktion des Körpers bewusst herbeiführen. Diese Reaktion besteht in einer verlangsamten Atmung, die zu einem niedrigeren Blutdruck und einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens führt. Progressive Entspannungsübungen, geführte Affirmationen, Selbsthypnose und tiefe Atemübungen wie Meditation und Yoga gehören dazu. Diese Techniken führen in ein ausgeglicheneres Leben und helfen auch Symptome von psychischem Stress bei Angstpatienten zu verringern.

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ACHTUNG: Suchtgefahr!

Falls Du süchtig bist oder wirst, findest Du Hilfe z. B. hier.

10 % bis 30 % (Fußnoten 1 & 2) der Cannabis-Konsumenten werden süchtig, d. h. sie können nicht aufhören, Cannabis zu konsumieren, obwohl es gesundheitliche und soziale Probleme verursacht.
Die Suchtgefahr ist bei Personen größer, die Cannabis häufiger und bereits als Jugendliche konsumieren.(3)
Süchtige haben auch ein höheres Risiko für andere negative Folgen, wie z. B. Probleme mit der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis und dem Lernen.

Folgende Anzeichen deuten auf eine Cannabis-Sucht hin (4):

- Verlangen nach Cannabis oder Entzugserscheinungen ohne Cannabis.
- Erfolgloser Versuch, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es körperliche oder psychische Probleme verursacht.
- Cannabis zu konsumieren, obwohl es Vernachlässigung oder sonstige Probleme mit Familie, Freunden oder Kollegen verursacht.
- Cannabiskonsum in riskanten Situationen, z. B. beim Autofahren.
- Mehr Cannabiskonsum als beabsichtigt oder viel Zeit mit Cannabis zu verbringen.
- Das Bedürfnis, mehr Cannabis zu konsumieren, um den gleichen Rausch zu erleben.

(1) Lopez-Quintero C, de los Cobos JP, Hasin DS, et al. Probability and predictors of transition from first use to dependence on nicotine, alcohol, cannabis, and cocaine: Results of the National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions (NESARC). Drug and Alcohol Dependence. 2011;115(1-2):120-130.
(2) Hasin DS, Saha TD, Kerridge BT, et al. Prevalence of marijuana use disorders in the United States between 2001-2002 and 2012-2013. JAMA Psychiatry. 2015;72(12):1235-1242.
(3) Winters KC, Lee C-YS. Likelihood of developing an alcohol and cannabis use disorder during youth: association with recent use and age. Drug and Alcohol Dependence. 2008;92(1-3):239-247.
(4) American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (5th ed). Washington, DC; 2013.

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