Psilocybin und Cannabis sind beides Stoffe, die seit vielen Jahrtausenden von Menschen verwendet werden, um ihre geistige und körperliche Verfassung zu verbessern. Obwohl sie oft stigmatisiert werden und in ein negatives Licht gerückt werden, kann ihre medizinische Verwendung unter bestimmten Bedingungen sehr vorteilhaft sein. In diesem Artikel werden wir die Vorteile von Psilocybin und Cannabis untersuchen und erklären, wie sie Dir helfen können, Deine körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern.
Bereits die Frage nach der Legalität macht deutlich: Bei Cannabis und Psilocybin handelt es sich um kontroverse Substanzen. Doch einige klinische Studien rücken die beiden Stoffe zunehmend in ein positives Licht und verweisen auf einen Wert für Menschen mit bspw. Depressionen, Alkoholkonsumstörungen und chronischen Schmerzen.
In manchen Teilen der USA zeigt sich sogar die Bereitschaft, die Beschränkungen für die medizinische Verwendung von Psilocybin zu lockern. Nach den Cannabis-Legalisierungen in manchen Bundesstaaten der USA passt diese Entwicklung voll ins Bild. In Deutschland sind wir mit der Legalisierung von Psilocybin noch nicht so weit. Medizinisches Cannabis wird in Deutschland als Therapie eingesetzt. Auch online kommst Du zu Deinem Rezept. In jedem Fall gibt es aber die Möglichkeit durch einen Arzt auch auf mentale Gesundheitsprobleme (Au Mentale Gesundheit) krank geschrieben zu werden. Hier kannst Du bspw. auch einen Online-Arzt aufsuchen.
Was ist eigentlich Psilocybin?
Während Cannabis jedem ein Begriff sein sollte, kennen viele Menschen die Substanz mit dem beinahe unaussprechlichen Namen Psilocybin weniger gut. Psilocybin ist eine psychoaktive Substanz, die in einigen Arten von Pilzen vorkommt und als Halluzinogen wirkt. Sie wird oft für spirituelle oder therapeutische Zwecke verwendet und kann visuelle und auditorische Halluzinationen, veränderte Wahrnehmungen und Gefühle von Euphorie verursachen.
Kann Psilocybin z.B. bei Alkoholismus helfen?
Eine Studie zum Thema Psilocybin warf die Frage auf: Kann Psilocybin in Verbindung mit Psychotherapie Menschen mit einem Alkoholproblem dabei helfen, die Anzahl der Tage zu verringern, an denen Alkohol konsumiert wird?
Die Forscher versuchten, diese Frage zu beantworten, indem sie eine randomisierte klinische Studie mit 95 Personen durchführten. Die Teilnehmer hatten im Monat vor dem Beginn alle jeweils mindestens 4 starke Trinktage erlebt. Alle erhielten 12 Wochen Psychotherapie und erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder hochdosiertes Psilocybin (n = 49) oder Placebo (n = 46) in den Wochen 4 und 8. Die Forscher bewerteten den Prozentsatz der Tage mit starkem Alkoholkonsum nach der ersten Medikamentenverabreichung. Sie fanden heraus, dass Teilnehmer, die Psilocybin erhielten, durchschnittlich 10% starke Trinktage hatten über den Studienzeitraum gegenüber 24% für die Kontrollgruppe. Also ein Unterschied von immerhin 14%. Die Ergebnisse unterstützen weitere Studien dieser Verbindung zur Behandlung von Alkoholismus.
Ist Psilocybin geeignet zur Behandlung von Depressionen?
Psilocybin wird auch in klinischen Studien untersucht, um seine möglichen Anwendungen bei der Behandlung von Depressionen zu erforschen. Einige Studien haben gezeigt, dass Psilocybin in Kombination mit Psychotherapie bei bestimmten Patienten eine kurzfristige Verbesserung der Depression und Angstsymptome verursachen kann.
Unter anderem eine klinische Studie von Davis AK et al. (2021) mit dem Titel “Effects of psilocybin-assisted therapy on major depressive disorder: a randomized clinical trial” des JAMA Psychiatry bietet Daten, die belegen, wie Psilocybin in Kombination mit Therapie hilfreich sein kann.
Besonders relevant könnte eine solche Behandlungsmethode laut dieser Studie für Menschen werden, bei denen andere Therapieansätze mit Antidepressiva erfolglos bleiben. Die Studie bezieht sich jedoch vor allem auf kurzfristige Verbesserungen. Die Forschung steckt hierzu noch in den Kinderschuhen.
Kann Cannabis bei Depressionen helfen?
Die Antwort auf die Frage, ob Cannabis bei Depressionen langfristig helfen kann, fällt leider auch nicht vollständig eindeutig aus. Es gibt aber viele Studien, die von einer unmittelbaren Linderung der Symptome nach dem Konsum sprechen. Jedoch sprechen einige wenige Konsumenten auch von Nebenwirkungen wie Demotivation, die depressive Zustände verstärken können. Was deutlich wird, ist, dass es eine Typsache ist, wie der Konsum von Cannabis die eigene Psyche beeinflusst.
Cannabis und chronische Schmerzen
Eindeutigere Ergebnisse liefern Studien zur Behandlung von chronischen Schmerzen mit Cannabis. Cannabis hat in den letzten Jahren nämlich große Aufmerksamkeit als mögliches Mittel zur Linderung chronischer Schmerzen erlangt. Studien haben gezeigt, dass das Einnehmen von Cannabis-Extrakten oder das Inhalieren von Cannabis-Rauch bei Patienten mit chronischen Schmerzen zu einer signifikanten Reduzierung der Schmerzintensität und Verbesserung der Schlafqualität führen kann.
Eine wachsende Zahl von Menschen berichtet auch von positiven Erfahrungen bei der Verwendung von Cannabis als Teil ihrer Schmerzbehandlung und viele bevorzugen es gegenüber traditionellen Schmerzmedikamenten, da es oft weniger Nebenwirkungen hat.
Insgesamt liefert die vorliegende Forschung starke Indizien dafür, dass Cannabis eine wirksame Option für die Linderung chronischer Schmerzen sein kann. Es bleibt jedoch wichtig, weitere Forschung durchzuführen, um die volle Wirksamkeit von Cannabis bei der Behandlung chronischer Schmerzen zu verstehen.
Fazit
Abschließend kann gesagt werden, dass Psilocybin und Cannabis beide als vielversprechende Optionen für die Behandlung bestimmter gesundheitlicher Probleme angesehen werden können. Studien zeigen, dass Psilocybin bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und posttraumatischer Belastungsstörung hilfreich sein kann, während Cannabis als Mittel zur Linderung chronischer Schmerzen und Verbesserung der Schlafqualität gilt.
In Anbetracht dessen, dass laut Bundesgesundheitsministerium schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen an Depressionen oder einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie) leiden, wird deutlich, wie wichtig weitere wissenschaftliche Erkenntnisse sind.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die vollständige Wirksamkeit und die langfristigen Auswirkungen beider Substanzen zu verstehen. Natürlich sollte man sich immer auch sorgfältig informieren und in enger Zusammenarbeit mit einem medizinischen Fachmann entscheiden, bevor man sich für eine dieser Substanzen entscheidet.