Du hast vielleicht schon gehört, dass Cannabis in einigen Fällen als Medikament verschrieben werden kann. Aber wann genau ist das der Fall und wie wirkt sich die Verwendung von Cannabis auf die Gesundheit aus? In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Thema „Cannabis auf Rezept“ befassen und auf einige Krankheiten exemplarisch eingehen, die für eine Cannabis-Therapie bereits geeignet sein könnten.
Cannabis als Medikament
Cannabis ist eine Pflanze, die in vielen Teilen der Welt vorkommt und seit Jahrhunderten für verschiedene Zwecke verwendet wird. Die Pflanze enthält mehr als 100 verschiedene chemische Verbindungen, von denen einige als Cannabinoide bezeichnet werden. Diese Cannabinoide können eine Reihe von Wirkungen auf den Körper haben, darunter vor allem Entspannung und Schmerzlinderung. Cannabis wird daher in einigen Fällen als Medikament verschrieben, um bestimmte Symptome zu lindern.
Cannabis-Therapie bei Schlafstörungen
Wenn Du regelmäßig Schwierigkeiten hast, einzuschlafen oder durchzuschlafen, kann das Deine Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen während des Tages führen. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2020 leiden in Deutschland etwa 80 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal im Leben unter Schlafstörungen. Etwa ein Drittel der Befragten gab an, regelmäßig Probleme beim Ein- oder Durchschlafen zu haben.
Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass sie diese Schlafstörung auch mit einer Cannabis-Therapie behandeln lassen könnten. Cannabis enthält nämlich gleich mehrere Wirkstoffe, die auf Körper und Geist wirken können. Eine der bekanntesten Verbindungen in Cannabis ist THC, das für seine psychoaktiven Wirkungen verantwortlich ist. THC kann auf verschiedene Weise auf den Schlaf wirken. Es kann dazu beitragen, dass Du schneller einschläfst und länger durchschläfst. Außerdem kann es helfen, die Tiefschlafphase zu verlängern, was für eine erholsame Nachtruhe wichtig ist.
Eine andere Verbindung in Cannabis, die in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, ist CBD. CBD hat keine psychoaktiven Wirkungen, kann aber auch schon bei vielen Menschen bereits zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und Angstzuständen führen. Auch bei Schlafstörungen kann CBD helfen, indem es beruhigend wirkt und den Körper auf eine erholsame Nachtruhe vorbereitet.
Eine Cannabis-Therapie kann für verschiedene Arten von Schlafstörungen eingesetzt werden, wie z.B.:
- Ein- und Durchschlafstörungen: Wenn Du Schwierigkeiten hast, einzuschlafen oder durchzuschlafen, kann Cannabis dabei helfen, Dich schneller in den Schlaf zu bringen und die Schlafdauer zu verlängern.
- Restless-Legs-Syndrom: Das Restless-Legs-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der es zu unangenehmen Empfindungen und Bewegungsdrang in den Beinen kommt. Cannabis kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und eine ruhigere Nacht zu ermöglichen.
Cannabis-Therapie bei chronischen Schmerzen
Nach Schätzungen der Deutschen Schmerzgesellschaft leiden etwa 23 Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen. Die Schmerzgesellschaft bezieht sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2019, in der 45.000 Menschen in Deutschland befragt wurden.
Chronische Schmerzen können eine große Belastung für Betroffene darstellen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Auch hier kann eine Cannabis-Behandlung eine vielversprechende Alternative sein.
Das THC und CBD im Cannabis kann dazu beitragen, dass Schmerzen weniger stark empfunden werden, indem es die Schmerzsignale im Gehirn hemmt. Außerdem kann es entzündungshemmend wirken und somit Schmerzen reduzieren, die durch Entzündungen verursacht werden.
Eine Cannabis-Therapie kann für verschiedene Arten von chronischen Schmerzen eingesetzt werden, wie z.B.:
- Neuropathische Schmerzen: Neuropathische Schmerzen werden durch Schädigungen oder Verletzungen von Nerven verursacht. Cannabis kann dazu beitragen, diese Art von Schmerzen zu reduzieren.
- Muskelschmerzen: Muskelschmerzen können verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Entzündungen oder Überlastung. Cannabis kann dabei helfen, die Muskeln zu entspannen und somit Schmerzen zu reduzieren.
- Entzündungsbedingte Schmerzen: Entzündungen können Schmerzen verursachen, indem sie Gewebe anschwellen lassen und Druck auf Nerven ausüben. Cannabis kann entzündungshemmend wirken und somit Entzündungen reduzieren.
Cannabis-Therapie bei ADHS
ADHS, oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist eine psychische Erkrankung, die bei Kindern und Erwachsenen auftreten kann. Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und ruhig zu bleiben. Sie können auch impulsiv und unruhig sein.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) leiden in Deutschland etwa 2 bis 4 Prozent der Erwachsenen an ADHS. Die Zahlen können jedoch je nach Quelle und Definition von ADHS variieren.
Die Behandlung von ADHS kann eine Herausforderung sein, da es keine einheitliche Therapie gibt, die für alle Patienten geeignet ist. Eine Möglichkeit, ADHS zu behandeln, ist jedoch durch die Verwendung von medizinischem Cannabis.
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass Patienten mit ADHS, die medizinisches Cannabis verwendeten, eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome zeigten. Die Patienten berichteten von einer Verbesserung ihrer Konzentration, Aufmerksamkeit und Stimmung. Die Forscher stellten fest, dass medizinisches Cannabis eine vielversprechende Behandlungsoption für ADHS-Patienten sein könnte.
Cannabis-Therapie bei Migräne
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die häufig mit starken, pulsierenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit einhergeht. Die Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass es sich um eine komplexe Erkrankung handelt, die durch genetische und Umweltfaktoren ausgelöst werden kann.
Auch viele Migräne-Patienten suchen nach alternativen Therapiemöglichkeiten, darunter auch die Cannabis-Therapie. Studien haben gezeigt, dass die Verwendung von Cannabis bei einigen Migräne-Patienten wirksam sein kann, um Schmerzen und Übelkeit zu reduzieren. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass Cannabinoide wie THC und CBD die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren können. Die Studie ergab auch, dass Patienten, die Cannabis als Therapieform verwendeten, weniger Schmerzmedikamente einnehmen mussten.
Obwohl es vielversprechende Ergebnisse gibt, sind weitere klinische Studien erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen von Cannabis auf Migräne und die kognitive Funktion zu untersuchen.
Fazit
Die oberen Beispiele zeigen, wie verbreitet manche Krankheitsbilder in der Gesellschaft eigentlich sind. Viel weniger verbreitet ist hingegen das Wissen darum, dass man zur Behandlung der oben genannten Krankheiten auch geeignet ist für den Erhalt von medizinischem Cannabis. Besonders wenn andere Behandlungsansätze gescheitert sind, kann eine Cannabis-Therapie eine vielversprechende Möglichkeit sein.
Allerdings ist es auch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Cannabis bei den oben genannten Krankheiten nicht für jeden Patienten geeignet ist und dass die Wirksamkeit von Person zu Person unterschiedlich sein kann.
Solltest du aber beispielsweise von einer der oben genannten Krankheiten betroffen sein und willst gegen deine Beschwerden medizinisches Cannabis verschrieben bekommen, um eine Cannabis-Therapie zu starten, dann lass dich von uns zu unserem Service beraten.
Schaue auch gerne beim nächsten Arzt Live-Chat mit Oskar Salomon vorbei mit.